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Staat wirbt in Großbritannien für stark fettreduzierte Milch

London - Die britische Lebensmittelbehörde FSA rührt die Trommel für Konsummilch mit nur einem Prozent Fett. Ihr Ziel ist es, den Anteil von gesättigten Fettsäuren an der Energiezufuhr der Briten zu verringern.
 

Britische Verbraucher, die vor allem teilentrahmte Milch kaufen, würden sich mit einem Fettgehalt von einem Prozent begnügen. Das geht aus einer Studie der Behörde für Lebensmittelsicherheit (FSA) hervor, die ebenfalls für Verbraucherschutz zuständig ist.

"Auch Milch mit einem Prozent Fett bietet wichtige ernährungsphysiologische Vorteile wie den Gehalt an Calcium, Eiweiß, Mineralien und Vitaminen", betonte die FSA anlässlich einer Kampagne, mit der sie den Bürgern Tipps geben will, wie sie weniger gesättigte Fettsäuren zu sich nehmen können.

Anders als in Deutschland ist die Milch mit dem reduzierten Fettgehalt von einem Prozent in Großbritannien bei Handelsketten bereits häufig im Regal zu finden. Trotzdem war laut FSA rund der Hälfte der Konsumenten von teilentrahmter Milch vor der Umfrage die Ein-Prozent-Alternative nicht bekannt. Deren Absatz will die Behörde nun weiter fördern – womit die Molkereien sich einen anderen Verwertungskanal für das überschüssige Fett suchen müssten.

Fettreduzierten Milch gilt als akzeptable Alternative

Gerechtfertigt wird die staatliche Kampagne mit angeblichen Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch hohe Cholesteringehalte. Die Briten gehören zu den größten Milchtrinkern in der Europäischen Union. Der Verbrauch liegt mit rund 105 Kilogramm Konsummilch pro Kopf und Jahr weit über dem EU-Mittel von rund 90 Kilogramm und spürbar über dem deutschen Durchschnitt von 95 Kilogramm.

Laut der landesweiten FSA-Umfrage waren drei Viertel der Teilnehmer mit dem Geschmack der stark fettreduzierten Milch genauso zufrieden wie mit der teilentrahmten Variante, die in Großbritannien üblicherweise einen Fettgehalt von 1,7 Prozent hat. Die Probanten testeten die Milch über einen Zeitraum von fünf Tagen in den eigenen vier Wänden. Dabei schmeckten 56 Prozent der Testpersonen einen Unterschied zu teilentrahmter Milch. Mehr als neun von zehn Teilnehmern hielten den einprozentigen Fettgehalt laut FSA-Angaben dabei aber für eine akzeptable Alternative sowohl in Milchshakes und beim Kochen wie auch mit Frühstückscerealien und als Erfrischungsgetränk.

Anteil der gesättigten Fettsäuren auf elf Prozent begrenzen

Mit diesen Umfrageergebnissen untermauert die FSA ihre Kampagne, in der sie unter anderem mit Postern vor Supermärkten bei den Verbrauchern dafür werben wird, den Konsum gesättigter Fettsäuren einzudämmen. Laut einer staatlichen Erhebung aus dem Jahr 2001 tragen Milchprodukte mit einem Anteil von 24 Prozent am stärksten zur Versorgung der britischen Bevölkerung mit gesättigten Fettsäuren bei, gefolgt von Fleischprodukten mit 22 Prozent.

Ziel der FSA ist es, den Anteil von gesättigten Fettsäuren an der Energiezufuhr der Briten auf elf Prozent zu begrenzen. Derzeit liegt der Anteil mit 13,3 Prozent um rund ein Fünftel darüber. Der britische Milchbranchenverband Dairy UK begrüßte den "Fokus der FSA auf der Milch". Die Verbraucherkampagne der Behörde unterstreiche den Ernährungswert der Milch. Die große Auswahl an Milchprodukten biete den Konsumenten die Möglichkeit, ein zu ihrer Ernährung passendes Produkt zu finden, ohne den Nährwert zu vernachlässigen. (AgE)
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