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Noch immer Überhänge an EU-Zucker

Brüssel - Am Zuckermarkt der Europäischen Union haben es die Anbieter in diesem Jahr mit Überhängen zu tun, die sie wohl teilweise auch noch in die nächste Kampagne begleiten werden.
 

Im Wirtschaftsjahr 2009/10 produzierten die Zuckerfabriken EU-weit laut Angaben der Europäischen Kommission 17,50 Millionen Tonnen Zucker, das waren 14 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Hinzu kamen mehr als 400.000 Tonnen aus alten Beständen der Kampagne 2008/09. Die zur Verfügung stehende Quotenmenge wurde damit um 4,58 Millionen Tonnen überschritten. Jeweils rund 1,5 Millionen Tonnen dieses außerhalb der Quoten zur Verfügung stehenden Zuckers ist in Deutschland und Frankreich angefallen, das restliche Drittel in den übrigen EU-Mitgliedstaaten. Darüber hinaus kann Quote ins nächste Wirtschaftsjahr übertragen werden. Die Ergebnisse hierzu werden auf europäischer Ebene demnächst erwartet.

Nur Anbaueinschränkungen im Süden und Westen

Wie eine Sprecherin von Nordzucker vergangene Woche gegenüber dem Presse- und Informationsdienst Agra-Europe erklärte, hat eine Quotenübertragung in gewissem Umfang stattgefunden. Die Anbaumöglichkeiten für die Landwirte bleiben davon aber unberührt. Südzucker wollte hingegen keine offiziellen Angaben zur Quotenübertragung machen.

Nach dlz-Recherchen müssten Landwirte aber mit geringen Anbaueinschränkungen rechnen. Sie fallen aber je nach Betrieb unterschiedlich aus. Bei Pfeifer & Langen müssen Landwirte je nach Quotenüberlieferung und freiwilligem zwölf Prozent-Vortrag keine Rüben oder in Einzelflällen bis maximal 39 Prozent Rüben auf das kommende Jahr übertragen.

Zwei Millionen Tonnen Rüben zu Biosprit

Nachdem die EU-Kommission aufgrund der sich abzeichnenden hohen Überschüsse das Exportkontingent für Europas Zuckerproduzenten im laufenden Wirtschaftsjahr um 500.000 Tonnen auf knapp 1,9 Millionen Tonnen erhöht hat, müssen aber inklusive Importe noch rund 2,7 Millionen Tonnen Zucker außerhalb der Quote verwertet werden. Ein Großteil davon wird in den Bioethanolsektor gehen.

Ein Drittel des Bioethanols aus Zuckerrüben

So stammten in Deutschland im vergangenen Jahr rund ein Drittel der erzeugten 600.000 Tonnen Bioethanol aus Zuckerrüben. Der Rübenbedarf der Bioethanoldestillen dürfte damit bei rund zwei Millionen Tonnen Rüben gelegen haben. Auch im ersten Quartal 2010 griffen die Produzenten laut Erkenntnissen von Branchenkennern weiterhin für rund ein Drittel ihres Rohstoffbedarfs auf Rüben zurück, die restlichen zwei Drittel stammten aus Getreide.(dlz agrarmagazin/jo)
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