Belgien: Kopfsalat-Erzeuger unter Druck
Niedrige Preise und ein hohes Angebot in Europa haben den belgischen Kopfsalat-Erzeugern in den letzten Jahren schwer zu schaffen gemacht. Jetzt äußerte sich ein Mitglied der REO Veiling vor der Presse zu der schwierigen Situation.
Er habe in den letzten 20 Jahren seinen Betrieb immer mehr vergrößert und in Gewächshäuser investiert, so Franky Bouckaert aus Gits in Westflandern. Er produziert im Jahr rund 1,3 Mio Salatköpfe. Schon in den letzten fünf Jahren sei die Produktion von Kopfsalat für ihn nicht rentabel gewesen, sagte er. „Wenn es so weiter geht, muss ich die Produktion einstellen“, sagte er. Auch andere Salatsorten seien keine Alternative, da auch für sie die Preise auf zu niedrigem Niveau lägen. „Tatsächlich hat es einige schwierige Jahre gegeben. Wer sich auf ein Produkt – wie in diesem Fall Kopfsalat – spezialisiert, unterliegt tatsächlich dem Risiko, im Fall einer schwachen Marktlage vor allem im Sommer Schwierigkeiten zu bekommen, ein gewisses Preisniveau zu erreichen“, sagte dazu Paul Demyttenaere, Direktor der REO Veiling. Vor allem 2009 sei ein schwieriges Jahr für Kopfsalat gewesen. Viele Erzeuger bauen aus diesem Grund auch mehrere Produkte an – neben Kopfsalat beispielsweise Porree, ein Hauptprodukt der westflämischen Auktion. Tatsächlich ist der Anbau an Kopfsalat deutlich zurückgegangen – von früher 90 Mio Stück auf derzeit rund 70 Mio Stück. „Unsere Produktmanager und Marktmanager beraten unsere Mitgliedsbetriebe dabei, was der Markt fordert.“ Damit soll unter anderem das Risiko minimiert werden, Produkte anzubauen, bei denen die Nachfrage geringer ist. „Trotzdem bleiben wir auch in Zukunft ein Spezialist für qualitativ hochwertigen Kopfsalat“, sagte Demyttenaere.

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