Aggressiver Schwarzrost bedroht weltweite Weizenernten
Johannesburg - Eine äußerst aggressive Variante des schädlichen Schwarzrostes (Puccina graminis), Ug99, bedroht weltweit die Weizenernten. Neue Mutationen sind nun in Südafrika aufgetreten.
90 Prozent der Weizensorten seien nicht gegen den pilzlichen Erreger resistent, was somit ein Risiko für die globale Produktion und Lebensmittelsicherheit darstelle, betonten Industrievertreter laut dem Nachrichtendienst Reuters Mitte letzter Woche bei einem internationalen Weizenkongress in St. Petersburg.
Es gebe vier neue Mutationen dieses rötlich-braunen Pilzes, die die vorhandenen genetischen Resistenzen, die zu diesem Zweck entwickelt worden seien, überwunden hätten. Ug99, dessen neue Mutationen nun in Südafrika aufgetreten sind, verursacht ein Umkippen der Pflanzen und kann zu einem Verlust der gesamten Ernte führen, wie die Industrievertreter berichteten.
"Die Schwarzrost-Variante Ug99 und ihre Abkömmlinge sind eine ernsthafte Bedrohung für die globale Weizenproduktion, speziell in Asien und Afrika. Wenn man sie nicht in den Griff bekommt, können sie zu einem weiteren Grund für Lebensmittel-Knappheiten in vielen Ländern werden", betonten die Weizenfachleute. Die Expertengruppe, die unter anderem Wissenschafter, Akademiker und Nicht-Regierungsorganisationen umfasst, meinte, dass es die beste Strategie zum Schutz vor dem Pilz sei, anfällige Sorten durch neue, ertragreiche und resistente zu ersetzen.
Erstmals wurde die original Ug99-Variante 1999 in Uganda entdeckt und dann auch in Kenia, Äthiopien, im Sudan, Jemen und Iran nachgewiesen. Experten erwarten, dass sich die Erreger auch nach Südasien und darüber hinaus ausbreiten. Die Art Puccina graminis selbst, nicht jedoch die Variante Ug99, kommt weltweit vor. Allerdings gilt Europa als wenig gefährdet, weil dieser Pilz bevorzugt in wärmeren Klimaten auftritt und frostempfindlich ist. (aiz)

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